In der Schweiz findet man immer mehr Firmen, die dies beispielhaft vorleben. Ein gutes Beispiel sieht man in meinem Blog Eintrag über Ovomaltine.
Gerade gestern sass ich in einem Restaurant in Koh Phangan in Thailand, als die Kellnerin zu mir kam und mich fragte, ob ich nicht einen netten Kommentar über ihr Lokal auf Tripadvisor verfassen könnte. Und wenn ich schon dabei sei könne ich ja auch gleich ihre Facebookseite liken und somit über Neuigkeiten informiert sein. Nach ein paar Minuten Diskussion ob sie alle Kunden auf derart penetrante Weise über ihr Social Media Engagement anspricht, musste ich ihr um sie los zu werden versprechen, einen Beitrag zu verfassen.
Durch diverse Schilder in ihrem Restaurant weist sie weiter auf ihren digitalen Auftritt hin, hier ein kleines Beispiel davon:
Wieder zu Hause angekommen konnte ich schlussendlich doch nicht widerstehen und schaute mir die beiden Seiten an.
tripadvisor:
Auf den ersten Blick ist man erstaunt, dass sie die Nummer drei in der Ortschaft Haad Rin ist, jedoch bei nur fünf erfassten Restaurants keine Meisterleistung.Die aggressive Werbestragie trägt offensichtlich keine Früchte, da nur zwei Personen einen Kommentar verfasst haben (Welche immerhin sehr positiv sind). Sehr wahrscheinlich erging es den meisten Besuchern gleich wie mir und sie wurden eher abgeschreckt und verloren die Lust dem Restaurant zu helfen.
Die Wichtigkeit eines Bewertungsportals wie tripadvisor ist für ein Restaurant, dass sich in einer Touristenhochburg befindet sehr hoch, besonders da die meisten Gäste eher jung sind und sich sehr gerne über solche Portale informieren.
Ich empfehle der Dame dringend ihre Vermarktungsstrategie zu ändern, da sie wirklich gutes Essen serviert und es locker weiter nach oben in der Rangliste schaffen könnte, würden mehr Leute über ihr Restaurant schreiben.
Facebook:
Die erste Frage, die sich mir bei der Durchsicht der Seite stellt, ist für welche Zielgruppe sie erstellt wurde. Da es sich um eine Touristeninsel handelt, würde man davon ausgehen, dass auch diese ihre Zielgruppe sind. Praktisch sämtliche Kommentare sind jedoch auf Thailändisch verfasst, wobei ein verschwindend kleiner Anteil der Touristen auf Koh Phangan diese Sprache versteht. Die lokale Bevölkerung kann unmöglich ihre Zielgruppe sein, da die Preise für sie zu hoch sind.Die meisten Posts beschränken sich auf Bilder von diversen Speisen, was für ein Restaurant nicht zwingend schlecht ist.
Die mit nur 106 eher geringe Anzahl an Likes und nur zwölf Bewertungen (wiederum sehr positiv) lassen auch nicht gerade auf eine enorme Fanbase schliessen. Immerhin wurde die Seite mit tripadvisor verlinkt.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der Facebookauftritt der Dame nicht viel bringt. Das Ziel eines Restaurants auf Facebook wäre, interessanten Content zu liefern, damit die Kunden sich mit dem Restaurant verbunden fühlen und es noch einmal besuchen. Da die Zielgruppe in diesem Fall jedoch klar bei Touristen liegt, macht es keinen Sinn. Praktisch alle Touristen sind weniger als zwei Wochen auf der Insel und reisen danach weiter und in den nächsten Ferien werden sie wahrscheinlich ein anderes Land bereisen. Eine starke Fanbase nutzt folglich nicht sehr viel, da durch diese nicht mehr Umsatz generiert werden kann. In einer Stadt wie Bern, wo die Restaurants genügend ansässige Kundschaft haben wäre eine solche Seite sicher lohnenswert und könnte zusätzlichen Umsatz erzeugen.
Aus dem warmen Thailand wünsche ich euch weiterhin viel Spass mit "The amazing World of Digital Marketing"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen